Wunderbar naiv: Max Raffler

17. Juli bis 2. August 2020
Auftaktveranstaltung: 17. Juli 2020, 17:00 bis 21:00 Uhr
Öffnungszeiten
Montag, Dienstag 10:00 bis 12:00 Uhr und 16:00 bis 18:00 Uhr
Donnerstag 16:00 bis 18:00 Uhr
Freitag 10:00 bis 12:00 Uhr und 16:00 bis 18:00 Uhr
Samstag, Sonntag 15:00 bis 18:00 Uhr

Es gelten die gesetzlichen Hygiene- und Abstandsregeln
Führungen durch die Ausstellung nach Voranmeldung möglich
studio-rose@schondorf.de
studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
Veranstalter: studioRose

Max Raffler (1902 – 1988) gehört zu den bekannten Namen der naiven Malerei. Trotzdem ist es schon lange her, dass ihm zuletzt eine große Einzelausstellung gewidmet war. 2008 zeigte das Buchheim Museum seine Arbeiten unter dem Titel Der malende Bauer vom Ammersee. Nun präsentiert das studioRose die wunderbar naiven Bilder von Raffler.

Der malende Bauer

Max Raffler (1902 – 1988) verbrachte sein ganzes Leben in Greifenberg am Ammersee. Außer dem Besuch der Volksschule hatte er keine Ausbildung, erst recht keine künstlerische. Ein sicheres Gefühl für Form und Farbe lag ihm einfach im Blut. Seine Malerei ist also tatsächlich naiv, denn das Wort kommt vom lateinischen nativus (=angeboren).

Max Raffler Giesübel


Raffler sah sich nicht als Künstler. Er war ein Bauer, der nach Feierabend zum eigenen Vergnügen malte. Er wäre nicht auf die Idee gekommen, Leinwände zu kaufen. Stattdessen malte er auf allem, was zur Hand war, von Papiersäcken über Kalenderblätter bis zu Amtsformularen.
Er war schon über sechzig, als seine Bilder erstmals eine breitere Öffentlichkeit erreichten. Sein Freund, der Kreisheimatpfleger Toni Roth überredete ihn zur Teilnahme an einer Ausstellung in Amsterdam. Unter über 3000 Teilnehmern aus ganz Europa wurde Raffler mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Dieser Erfolg begründete seinen internationalen Ruf. Es folgten Ausstellungen in Hamburg, Frankfurt und Wien, Bildbände und Kalender mit seinen Motiven.

Rafflers genauer Blick

Max Raffler war sicher nicht naiv im Sinne von unerfahren oder einfältig. Ganz im Gegenteil zeigt sich in seinen Bildern ein äußerst genauer, kenntnisreicher Blick für seine Umgebung. Wo für Kunstmaler die bäuerliche Landschaft oft nur ein pittoreskes Motiv ist, schaut der Bauer Raffler ganz genau hin. Er weiß wie ein Kartoffelwäscher oder eine Kardätsche aussieht, er weiß, wann und wo man einen Strangenpflug oder einen Heuschneider braucht.
Für ihn sind es auch nicht einfach Wiesen und Felder, die er malt. Er kennt jeden Baum, jeden Strauch, jede Blume.

Max Raffler: Wiesen- und Walspflanzen

Eine tiefe Verbundenheit

Die Galeristin Elke Zimmer hat treffend beschrieben, was diese Bilder so besonders macht: „Wie alle echten Naiven malt Raffler, wozu er eine persönliche Beziehung hat: die Dinge, die ihn umgeben, die für sein Leben von Bedeutung sind. In all diesen Bildern kommt eine stille Beobachtungsgabe, eine tiefe Verbundenheit mit dem Dargestellten zum Ausdruck und die Fähigkeit, den Dingen und Begebenheiten mit feinem Farbempfinden auf Dauer im gemalten Bild Gestalt zu geben.