Eine Reise voller Gegensätze

Eine Reise voller Gegensätze
Ausstellung von Nikos W. Dettmer und Enzo Arduini von der Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868
Eröffnung 16. Juli, 18:00 Uhr
Ausstellung: 16. Juli bis 8. August 2021
Öffnungszeiten: Mittwoch – Sonntag, 15:00 bis 18:00 Uhr (Montag und Dienstag geschlossen)

Öffnung entsprechend der jeweils gültigen Quarantäneregeln

studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
Veranstalter: studioRose


Wir freuen uns, die Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868 (MKG) am Ammersee begrüßen zu dürfen. Enzo Arduini, langjähriges Mitglied der MKG, und Nikos W. Dettmer, seit 2018 Präsident der MKG, zeigen ihre Werke zum Thema „Reise“.

Gegensätzliches zum Thema Reise

Dettmer und Arduini sind beide Mitglieder der MKG und seit vielen Jahren eng befreundet, aber ihre künstlerischen Positionen könnten kaum gegensätzlicher sein. Nikos W. Dettmer ist einer der ganz wenigen Künstler, die heute noch die akribische Feinmalerei beherrschen. Enzo Arduinis Bilder dagegen begeistern mit expressiver Farbigkeit und Pinselführung. Es mag ein Klischee sein, aber seine Werke versprühen die pralle Lebenslust, die wir gemeinhin mit dem Mittelmeerraum assoziieren. Mit diesem Kontrast nehmen uns die beiden tatsächlich mit auf eine Reise voller Gegensätze.

Miniaturbild von Nikos Dettmer
Miniaturbild von Nikos W. Dettmer

Die Reise zu sich selbst

Beide Künstler sehen die Reise als ein Abenteuer, als einen Aufbruch zu unbekannten Zielen. „Eine Reise“, sagt Arduini, „ist immer eine Begegnung mit dem eigenen Selbst.“ in seinen Werken taucht deshalb immer wieder das Motiv des Fährmanns auf. Der Gondoliere, Charon, Phlegias, der altägyptische Mahaf oder Ur-šanabi aus dem Gilgamesch-Epos – Fährmänner, die uns zu neuen, unbekannten Ufern bringen.

Enzo Arduini im studioRose, Schondorf am Ammersee
Fährmann von Enzo Arduini

Auch bei Nikos W. Dettmer ist das Reisen eng mit der Entdeckung des Unbekannten verbunden. In seinen Skulpturen und in seiner Feinmalerei sind diese Entdeckungen mit größter Detailtreue dargestellt, selbst wenn die Bilder so klein sind, dass sie nur unter einer Lupe betrachtet werden können. Aber die Präzision von Beobachtung und Darstellung sind nur ein Aspekt seiner Kunst. Er beherrscht die alte Technik der Lasurmalerei mit Ölfarben, das Überlagern hauchdünner Farbschichten. Damit erschafft er Gemälde von einer Strahlkraft wie Edelsteine

Nikos W. Dettmer

Nikos Dettmer, portraitiert von Bernhard Kühlewein
Nikos W. Dettmer, portraitiert von Bernhard Kühlewein

Der in Westfalen geborene Dettmer lebt und arbeitet seit 1984 in München. Er studierte Religionsphilosophie, Opernregie (bei Prof. August Everding) und erhielt eine Ausbildung zum klassischen Gesang bei Thomas Dobmeier. Seine Berufung fand er schließlich in der bildenden Kunst und arbeitet seit 1983 als freischaffender Bildhauer und Maler. Seit 2014 ist er Präsident der MGK.

Seine detaillierten Darstellungen in Malerei und Skulptur erinnern an Maria Sibylla Merian oder Fritz Behn. Damit hat er im Lauf der Jahre viele Bewunderer gefunden, wie beispielsweise den ehemaligen bayerischen Umweltminister Dr. Otmar Bernhard: „Ich verfolge seine Arbeiten und seine Entwicklung seit vielen Jahren. Die zahlreichen Bilder, die ich erworben habe, sind für mich eine tägliche Freude.“

Nikos Dettmer im studioRose, Schondorf am Ammersee
Skulptur von Nikos W. Dettmer

Enzo Arduini

Enzo Arduini
Enzo Arduini

Enzo Arduini wurde in Ferentino, einer Stadt östlich von Rom, geboren. Er studierte Malerei an der Liceo Artistico, und setzte seine Studien später in Rom bei bekannten Künstlern wie Pericle Fazzini, De Chirico oder Renato Guttuso fort. Seit 1972 lebt er in München, auch wenn es ihn immer wieder in sein Heimatland Italien zieht.

Enzo Arduini ist stets auf der Suche nach neuen Materialien und Arbeitstechniken. Er arbeitete bereits mit Holz, Marmor, Porzellan, Keramik, Bronze, Gold, Silber und Glas, malt mit Acrylfarben, Ölfarben und Tusche.

Über seine Kunst sagt er: „Sie ist Symbol der aktiven Auseinandersetzung innerer Bilder und Emotionen. Kunst ist ein Spiegel unserer Seelen, mit dem wir versuchen, uns selbst wieder zu finden und uns neu zu entdecken.“

Enzo Arduini im studioRose, Schondorf am Ammersee

Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868

Die Münchner Künstlergenossenschaft (MKG) etablierte sich 1858 mit der „Deutschen und historischen Kunstausstellung“ Kunstausstellung im Glaspalast. Sie ersetzte damals eine ursprünglich von der Münchner Akademie der bildenden Künste geplante Ausstellung. 1868 wurde die Vereinigung von König Ludwig II. als privilegierte Körperschaft ausgezeichnet. In der Folge etablierte sich die MKG als das Sprachrohr der Münchner Kunstszene und stellte beispielsweise auch auf den Weltausstellungen in Paris (1878) und Sydney (1879) aus. 1883 kaufte die MKG den Bauplatz für das heutige Künstlerhaus am Lenbachplatz, das 1900 feierlich eröffnet wurde.

1935 weigerte sich der damalige Präsident Walter von Ruckteschell sogenannte „entartete Bilder“ abzuhängen. Die MKG wurde daraufhin von den Nazis aufgelöst, wobei der Grundbesitz und die wertvolle Grafiksammlung beschlagnahmt werden. 1949 gelang die Neugründung der Münchener Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868.

Links

Enzo Arduini: http://arduini.de/
Nikos W. Dettmer: https://www.kunstatelier-dettmer.de/
Nikos W. Dettmer auf Instagram: https://www.instagram.com/nikos_w.dettmer/?hl=de
Münchner Künstlergenossenschaft königlich privilegiert 1868: https://mkg1868.de/