Wüstungen – Lesung und Konzert

Die Schriftstellerin Gisela Corleis liest aus ihrem Buch „Wüstungen“. Obwohl es darin um Geschehnisse aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges geht, ist das Thema leider immer noch aktuell: Es geht um die Verwüstungen, die der Krieg in den Ländern und in den Menschen anrichtet. Dazu spielt Jost Hecker auf dem Barockcello Stücke von Tobias Hume. Hume war nicht nur Musiker, sondern kämpfte als schottischer Söldner selbst unter wechselnden Fahnen im Dreißigjährigen Krieg.

Lesung und Konzert: Wüstungen
25. Juni 2023, 19:00 Uhr
studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
Veranstalter: studioRose

Der Ruf „Nie wieder!“ ist nach vielen Kriegen zu hören. Am Ende des Dreißigjährigen Krieges, der ganz Deutschland verheerte, schrieb der Dichter Friedrich von Logau: „Die Welt hat Krieg geführt weit über zwanzig Jahr. Nunmehr soll Friede sein, soll werden, wie es war.“ Aber, als ob der Schrecken niemals reicht, gab und gibt es Kriege.

Nach dem Frieden

Die Autorin Gisela Corleis liest im studioRose, Schondorf am Ammersee
Gisela Corleis

Im 350. Gedenkjahr des Westfälischen Friedens erschien in Münster die Anthologie „Nach dem Frieden“.

Der Beitrag von Gisela Corleis handelt von Wüstungen – Orten, die für immer oder zeitweise verschwanden, wie das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist. „Elbrinxen sey jämmerlich verdorben…“, heißt es am 4. Oktober 1631.

Ein Junge flüchtet nach einem solchen Geschehen mit Überlebenden in den Wald, um der Gewalt zu entgehen. Die Natur und die Menschen, denen er begegnet, machen einen anderen aus ihm.

Musiker und Söldner

Der Cellist Jost Hecker spielt im studioRose, Schondorf am Ammersee
Jost Hecker spielt Musik von Tobias Hume

Bei ihren Recherchen stieß die Autorin auch auf den schottischen Söldner Tobias Hume. Er irrte unter wechselnden Fahnen durch den Dreißigjährigen Krieg. Das Besondere ist: er war nicht nur Soldat, sondern auch Musiker. Seine Gamben-Stücke sind erhalten und im Gespräch zwischen der Autorin und Jost Hecker entstand die Idee, Humes Musik und den Text „Wüstungen“ an einem Abend zusammenzuführen.

Gisela Corleis *1944 Studium der Kunstgeschichte in München u. Genf. Autorin von Prosa und Essays. Zusammenarbeit mit bildenden Künstlern. Rauriser Literaturpreis; Stipendium der Stadt München; Künstlerhäuser Worpswede; Fundacion Valparaiso Mojácar; Schloß Valtice Mähren.

Jost Hecker *1959 studierte Violoncello am Richard-Strauss-Konservatorium u. an der Musikhochschule München. 1983 Mitbegründer des „Modern String Quartet“. Teilnahme an den Gruppen „Sarband“, „Helium Vola“, „Cuentos del Sur“, „Orientacion“. Theaterarbeit an den Kammerspielen u. Residenztheater, München. Eigene Kompositionen.