Im Labyrinth

„Das Leben ist ein Labyrinth. Manche irren bis zu ihrem Ende darin herum und suchen nach einem Ausweg“, schrieb der Aphoristiker Roger Pfaff. Dieser Spruch hat beim Schondorfer Künstler Walter Mayer das Interesse geweckt, sich mit dem Thema Labyrinth auseinanderzusetzen, und es malerisch zu interpretieren.

Im Labyrinth
12. April bis 5. Mai 2024
Öffnungszeiten
Mittwoch, Donnerstag 16:00 bis 18:00 Uhr
Freitag bis Sonntag 15:00 bis 18:00 Uhr
studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
Veranstalter: studioRose

Labyrinth als Lebensweg

Bild "Labyrinth" von Walter Mayer
Labyrinth © Walter Mayer

Das Labyrinth zählt zu den ältesten Symbolen der Menschheit. Schon lange faszinieren den Künstler Walter Mayer diese verschlungenen Wege. Im studioRose sind nun verschiedene Bilder in Acrylmalerei auf Holztafeln zu sehen, die Mayer in den letzten 15 Jahren geschaffen hat.

Ausgangspunkt der Bilder sind die berühmten Labyrinthe von Delphi, Lucca oder Chartres, aber auch imaginäre Irrgärten. In den Gängen dieser verschlungenen Konstruktionen sind Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen dargestellt.

In seinem ursprünglichen Wortsinn ist ein Labyrinth ein verschlungener Weg ohne Abzweigungen. Er führt unter regelmäßigem Richtungswechsel zwangsläufig zum Ziel, dem Mittelpunkt. Heute verstehen wir darunter meistens einen Irrgarten. Der ist ein System mit Verzweigungen, Sackgassen und geschlossenen Schleifen, in dem man sich verirren kann, was auch der Sinn der Anlage ist.

Die Bilder von Walter Mayer thematisieren beide Aspekte des Labyrinths. In manchen erscheinen die Figuren auf ihrem Lebensweg unausweichlich einem bereits vorher festgelegten Ziel zuzustreben. In anderen Bildern ist das Labyrinth ein Irrgarten. Hier müssen an jeder Wegkreuzung die richtigen Entscheidungen getroffen werden, um das Ziel im Zentrum zu erreichen.

Walter Mayer

Walter Mayer studierte an der Akademie der bildenden Künste in München Malerei bei Prof. Karl Fred Dahmen, und anschließend Kunsterziehung bei Prof. Thomas Zacharias. Seit 1984 lebt er mit seiner Familie in Schondorf.

Hier ist er mit seinen Arbeiten im Ortsbild präsent wie kaum ein anderer Künstler. Beispielsweise stammt von ihm das Denkmal für den Religionswissenschaftler Tadeusz Zieliński am gleichnamigen Platz. Auch die Skulptur zur Erinnerung an den umstrittenen Komponisten Hans Pfitzner hat er geschaffen.

Skulptur "Die Badenden" von Walter Mayer am Dampfersteg in Schondorf
Die „Badenden“ am Dampfersteg

Sein sicher am meisten fotografiertes Werk entstand zusammen mit Schülern des Landheim Ammersee, wo er unterrichtete. Die aus Beton modellierten Köpfe der „Badenden“ neben dem Schondorfer Dampfersteg sind so etwas wie ein Wahrzeichen der Schondorfer Seeanlage geworden.