Der Bildhauer Josef Lang bespielt in dieser Ausstellung alle Flächen, nämlich das studioRose, das atelierrose und auch das Freigelände. Das gibt ihm die Möglichkeit, neben seinen bekannten Holzskulpturen auch weniger bekannte Aspekte seines Schaffens zu zeigen.
Leo guckt
8. bis 30. Juni 2024
Vernissage 7. Juni 2024, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten
Mittwoch, Donnerstag, 16:00 bis 18:00 Uhr
Freitag bis Sonntag, 15:00 bis 18:00 Uhr
studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
Veranstalter: studioRose
Schutzbedürftige Riesen
Die Figuren von Josef Lang haben einen ganz eigenen Charme. In Landsberg, Donauwörth, Berlin, Günzburg, Koblenz, Kempten, Weilheim, München und etlichen anderen Städten zaubern sie den Vorübergehenden ein Lächeln ins Gesicht.
Obwohl die Menschenfiguren meist mit der Kettensäge bearbeitet sind, besitzen sie eine außergewöhnliche Zartheit. Als „schutzbedürftige Riesen“ wurden sie in der Presse einmal bezeichnet. Sie stehen und gucken ein bisschen verlegen, als ob sie nur versehentlich hierher geraten wären. So guckt auch der titelgebende Leo, der im studioRose Platz nehmen wird.
Großskulpturen im Garten
Im Garten des studioRose stehen Figuren, die mit ihrer schieren Größe den Rahmen des Ausstellungsraums sprengen würden.
Da ist zum Beispiel die 3,20 Meter große „Ahnenfigur“ aus blau lasierter Eiche, die einen kleinen Nachkommen trägt. Der liegt oder sitzt aber nicht in ihrer Hand, sondern steht aufrecht. So als würden die Figuren von Josef Lang schon in ihrer typisch stehenden Haltung auf die Welt kommen.
Ebenfalls rund drei Meter groß ist der optimistisch ausschreitende rote „Reisende“. Bei diesen Dimensionen müssen die Skulpturen mit einem Kran aufgestellt werden.
Der Kunsthistoriker Christian Burchard sagte über diese Figuren, sie seien „nicht Skulptur im eigentlichen Sinne, die als autonome Plastik ein Eigenleben führt, sondern werden unauffällig Teil der Gemeinschaft von Menschen, die um sie leben.“
Assemblagen und Drucke
Nebenan, im atelierRose ist eine weit weniger bekannte Seite von Josef Langs Schaffen zu erleben.
Eines Tages entdeckte er in seiner Werkstatt, dass auch die beim Bearbeiten der Holzfiguren anfallenden Überreste eine eigene künstlerische Qualität haben. Er begann, diese Teile zu sammeln und als Assemblagen zusammenzusetzen. Aus den zufällig entstandenen Teilen wurden Büsten, Landschaftsdarstellungen und neue Skulpturen.
Etwa ab 2015 entwickelte Lang die Arbeit mit diesen Zufallsfunden noch einen Schritt weiter. Er drückte die Holzreste mit größter Vorsicht in dickes, angefeuchtetes Papier. So entstehen dreidimensionale Reliefbilder, die im atelierRose ebenfalls zu sehen sind.
Josef Lang
Der in Bad Tölz geborene Josef Lang schnitzte schon als Bub in Holz. Vor seinem Studium der Bildhauerei absolvierte er eine Lehre als Steinmetz, um sich auch mit diesem Material vertraut zu machen. An der Akademie der Bildenden Künste in München war er dann Meisterschüler von Prof. Erich Koch. In seinem Abschlussjahr gründete er die „Werkstätten Bereiteranger 1“, und ist seit dieser Zeit als freischaffender Bildhauer tätig. Heute lebt und arbeitet er in München und Denklingen. Lang wurde unter anderem mit dem Hubert-von-Herkomer Kunst- und Kulturpreis der Stadt Landsberg ausgezeichnet.
Website: https://www.joseflang-bildhauer.de/
Veranstaltungen während der Ausstellung
22. Juni, 19:00 Uhr: Jazzkonzert mit dem Pianisten Giuseppe Magagnino
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23. Juni, 17:00 Uhr: „Appetithäppchen“ Chansons mit Kerstin Rüter und Benefiz-Versteigerung zugunsten von Ammersee Gemeinsam
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