Die Bildhauerin Nadine Elda Rosani arbeitet mit den Spannungen im Holz. Risse sind Teil ihrer Skulpturen und verstärken deren Aussage, beispielsweise ein tiefer Spalt im Antlitz einer Büste. So entstehen Holzskulpturen, an denen man als Besucher nicht vorbeikommt. Auch die kleinen, unscheinbar anmutenden Werke tragen ihre Botschaft, meist mit einem Augenzwinkern. Das ist ihrem Humor geschuldet, tut aber der Aussage der Werke keinen Abbruch.
Nadine Elda Rosani: alles menschlich
15. März bis 6. April 2025
Vernissage: 15. März 2025, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten
Mittwoch, Donnerstag, 16:00 bis 18:00 Uhr
Freitag bis Sonntag, 15:00 bis 18:00 Uhr
studioRose, Bahnhofstrasse 35, Schondorf am Ammersee
Veranstalter: studioRose
Das menschliche Wesen
Der Ausstellungstitel fasst das Wesentliche von Rosanis Arbeit sehr gut zusammen und knüpft an vorangegangene Werkschauen der Bildhauerin an. Der Mensch steht immer im Mittelpunkt, mal in seiner tragischen Größe, mal als humorvolles, unscheinbares Figürchen. Bei den großen Skulpturen lässt sie dem Holz seine Lebendigkeit und Spannungen. Risse, Löcher und Brüche werden nicht kaschiert, sondern verstärken die Aussage der Figur.

Der Künstler Stephan A. Schmidt sagte über eine Frauenfigur seiner Kollegin: „Der Tenor ist nicht freudig, nicht positiv; hier steht und geht kein Sonnenschein. Dennoch kommt auch derjenige, der je nach ästhetischer Auffassung eher ‚das Schöne und Gute‘ in der Kunst sucht, nicht an dieser Skulptur vorbei. Denn sie hat Essenzielles zu erzählen, und das
innere Auge will zuhören.“
Mit Witz und Charme
Bei den kleineren Werken werden augenzwinkernd unsere Fehler aufs Korn genommen. Mit viel Charme schafft Rosani ironische Kleinskulpturen, in denen sie mit wachem Auge das Verhalten der heutigen Gesellschaft erfasst.

Beispielsweise zeigen die „Terranauten“, wie verrückt der Mensch tickt und welche aberwitzigen Schwerpunkte er setzt. Mit Astronautenhelm auf dem Kopf soll die Klimakatastrophe überstanden und die Fiktion eines ganz normalen Lebens aufrechterhalten werden. Der Humor tut hier der Aussage keinen Abbruch, sondern macht sie eher noch schmerzhaft treffender.
Nadine Elda Rosani
Nadine Elda Rosani ist im Sauerland geboren und hatte schon als Kind eine kleine Werkbank, an der sie sich in der Holzbearbeitung übte. Einen Teil ihrer Kindheit verbrachte sie in Tunesien und Gambia. Diese Erfahrung schärfte ihren Blick für die manchmal seltsamen Marotten der deutschen Gesellschaft.

Als sie mit den Eltern nach Deutschland zurückkehrte, machte sie in Altötting eine Schreinerlehre, die sie mit dem Gesellenbrief abschloss. Fünf Jahre später folgte der Gesellenbrief Holzbildhauerin an der Bfs München. 2013 startete sie das „Projekt Kulturhof“ auf einem alten Bauernhof in Aberzhausen, im Landkreis Roth.

Hier entstehen in ländlicher Abgeschiedenheit die Holzskulpturen, die sie anschließend sehr erfolgreich kreuz und quer durch Deutschland präsentiert. Alleine in den letzten drei Jahren hatte sie mehr als ein Dutzend Ausstellungen. Rosanis Arbeiten wurden in etlichen Wettbewerben prämiert, beispielsweise mit dem Kunstpreise der Nürnberger Nachrichten, der Shortlist des PHÖNIX Kunstpreis oder dem artig Sonderpreis.
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Veranstaltungen während dieser Ausstellung
Konzert Trio Nautico
30. März 2025, 20:00 Uhr
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