1. bis 23. Juni 2019
studioRose, Bahnhofstrasse 35
Schondorf am Ammersee
Veranstalter: studioRose
Der Maler Paul Paede (1868–1929) lebte lange Zeit in Schondorf am Ammersee. Der See und die Menschen aus der Region sind Motive vieler seiner Bilder. Paede gehört zusammen mit Max Liebermann, Lovis Corinth oder Max Slevogt zu den bedeutenden deutschen Vertretern des Impressionismus.
Es ist erstaunlich, dass das Werk dieses Künstlers noch nie in einer umfangreichen Einzelausstellung zu sehen war. Das Studio Rose bietet nun die längst überfällige Gelegenheit, sich mit allen Facetten dieses Malers auseinanderzusetzen.
Leben und Werk
Paul Paede wurde 1868 in Berlin geboren. Auf Wunsch seines Vaters machte er eine Ausbildung zum Lithographen, und arbeitete dann bei der damals sehr angesehenen Druckerei Edler & Krische in Hannover. Hier nahm er bereits Malunterricht, bevor er sich 1900 entschloss, sich stärker der Kunst zu widmen.
Paede übersiedelte nach Bayern und studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München bei Ludwig von Löfftz. Vermutlich hat er hier Lovis Corinth kennen gelernt, der ebenfalls ein Schüler von Löfftz war.
Paede erhielt bereits nach dem ersten Semester ein Stipendium, und stellte im Münchner Kunstverein aus. In dieser Zeit erfolgte eine verstärkte Hinwendung zur Aktmalerei, da es „kaum jemand (gab, der) die Aktmalerei so meisterhaft beherrschte, wie der noch junge Paede“, wie sein Biograph Artur Eitler schreibt.
Paede am Ammersee
Ab 1912 unternimmt der Maler mehrere Auslandsreisen, und schafft für sich und seine Familie einen Rückzugsort in Schondorf. Gerne hielt er sich hier am Strand des Ammersees auf oder ruderte mit einem Boot zur anderen Uferseite.
Viele seiner Bilder dieser Zeit zeigen den See oder Badende. Natürlich fand der passionierte Aktmaler Paede hier eine Fülle von Motiven. Später wurde Paede augenzwinkernd als „Rubens des Impressionismus“ tituliert. Es ist schade, dass er in diese Schublade gesteckt wurde, denn Paul Paede hat viel mehr zu bieten, als nur elegant in Pastellfarben hingetupfte Frauenkörper.
Dank zahlreicher Leihgaben aus ganz Deutschland und sogar aus Übersee bietet die Ausstellung im Studio Rose die Möglichkeit, alle Aspekte seines Werks kennenzulernen.
Rahmenprogramm
Zur Vernissage spricht Dr. Jörg Daur eine Einführung. Er ist Stellvertretender Direktor und Kustos „Moderne und Zeitgenössische Kunst“ des Museum Wiesbaden. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung von der Mezzosopranistin Henrike Paede, begleitet von Stephanie Knauer am Klavier.
Zur Ausstellung erscheint ein von der Gemeinde Schondorf produzierter, reich bebilderten Katalog. Dr. Silvia Dobler, die Kuratorin der Ausstellung, wird an einigen Tagen Führungen anbieten.