Trotz Corona: Ein erfolgreiches Jahr im studioRose

2020 war ein herausforderndes Jahr, aber das studioRose hat diese Herausforderungen durch die Corona-Pandemie gut bewältigt. Trotz aller Schwierigkeiten konnten den Kunstfreunden fünf Ausstellungen, vierzehn Konzerte und acht Lesungen präsentiert werden.

Das Jahr begann schwungvoll mit zwei überregionalen Kooperationen. Im Januar präsentierte das studioRose mit der Ausstellung „Heinz Rose. Die zwanziger Jahre: Schondorf-München-Berlin“ seinen Namensgeber erstmals im Stadtmuseum Weilheim. Anders als gewohnt, stand der Besucher nicht den monochromen, melancholischen und lebensfernen Werken der Nachkriegszeit gegenüber. Vielmehr sah er farbenfrohe Porträts, Figuren- und Landschaftsbilder der Ausbildungsjahre, die Roses Talent, Gefühl, Stimmung und Ausdruck zu transportieren, demonstrieren.

Auf Video und Instagram

Jahresrückblick 2020 studioRose, Schondorf am Ammersee

Im März öffnete das studioRose seine Pforten für die Ausstellung „Das Forum Romanum. Die Antike zu Gast in Schondorf“. Diese war das Resultat einer Zusammenarbeit mit der Antikensammlung Erlangen, der Ludwig-Maximilians-Universität in München, dem Tucherschloss und der Naturhistorischen Gesellschaft in Nürnberg. Im Fokus standen zwei Holzmodelle, die das Forum Romanum zur Zeit der Späten Republik und unter Kaiser Augustus rekonstruieren. Die Modelle wurden von Porträts römischer Amtsträger, historischen Fotoaufnahmen und Münztafeln begleitet.

Bereits in der ersten Woche zählte das studioRose über 250 Besucher und hatte rund 1.000 Anmeldungen für Führungen durch die Ausstellung. Doch dann spürten wir auch am Ammersee die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Ausstellung musste geschlossen werden. Das studioRose stellte sich aber schnell auf die neue Situation ein. Für die vielen Antikenbegeisterten wurde ein Film gedreht, der auf der Homepage (https://studiorose.de/2020/05/04/virtueller-rundgang-durch-das-forum-romanum/) abgerufen werden kann. Auch auf Instagram ist @studio_rose-Schondorf seither präsent.

Ein Weltenraum für das studioRose

Erst im Mai durfte das studioRose für die Ausstellung des international erfolgreichen Künstlers Jan Davidoff zum Thema „Weltenraum“ wieder geöffnet werden. Trotz der besonderen Hygieneanforderungen sahen mehr als 600 Besucher die monumentalen Werke des Schondorfer Künstlers.

Das von Davidoff eigens für die Ausstellung konzipierte, dreiteilige Werk „Weltenraum“ verdeckte mit 480 x 290 cm die gesamte Höhe der Stirnwand des Raumes. Voller Kontraste hinsichtlich der übermächtigen Natur in Form eines verknorpelten Baumes, dem Hell-Dunkel sowie der Vielfalt der malerischen Mittel wie Kunstharzlacken und Acrylfarben steht es exemplarisch für das Œuvre.

Jan Davidoff im Atelier

Darüber hinaus war Jan Davidoff, zeitgleich mit der Ausstellung, der erste Artist-in-Residence im gegenüberliegenden Atelier von Walter Rose. Die Besucher konnten dort mit dem Künstler in Dialog treten, ihm beim Arbeiten zusehen und weitere Gemälde bewundern, die er im Wechsel zeigte.

Wunderbar naiv

Ein Aufruf im Netz und viel Mundpropaganda sorgten dafür, dass etliche Werke des Greifenberger Künstlers Max Raffler aus Privatbesitz für die Juli-Ausstellung „Wunderbar naiv. Die bunte Bilderwelt des Max Raffler“ zusammengetragen werden konnten.

Max Raffler Bauerndorf
„Bauerndorf“ von Max Raffler

Neben Bildern von Tieren, bäuerlichem Leben, religiösen Riten und Geschichten, Festen sowie Veduten kam aus den privaten Sammlungen ein beachtlicher Fundus an Archivmaterial zusammen, der aus alten Zeitungsberichten, Journalen, Kalendern, Büchern etc. bestand. Der Besucherandrang war überwältigend, und in kürzester Zeit waren alle Accessoires mit Raffler-Motiven ebenso ausverkauft wie der Katalog, der nachbestellt werden musste.

Musik im Garten

Im Sommer hatte das studioRose Glück mit dem Wetter. Die Konzerte von Annette Rießner, Johannes Sift, und der gemeinsame Auftritt der beiden konnten alle im Garten des Rose-Anwesens stattfinden.

Annette Rießner und Johannes Sift im studioRose
Annette Rießner, Kuratorin Silvia Dobler, Johannes Sift

Das für Anfang September angekündigte Improvisationstheater fiel leider den Corona-Bestimmungen zum Opfer, dafür hieß es Bühne frei für „Ein wenig Marlene Dietrich…“, „Ein bisschen mehr Marlene Dietrich…“, „Hohe Stimmung“ und „Tiefer Klang“.

Die Brüder Rose

Der Oktober war dann den Brüdern Heinz und Walter Rose vorbehalten, deren Werke sowohl im Studio als auch im Atelier präsentiert wurden. Die Gemälde stammten aus dem Nachlass in Gemeindebesitz und aus der Sammlung von Dr. Michael Semff, dem ehemaligen Direktor der Graphischen Sammlung in München, der die Werke von Walter Rose betreut.

Bild von Walter Rose
„Provenzalische Landschaft“ von Walter Rose

Die Bilder der Brüder waren im Wechsel gehängt, um dem Besucher die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede der Künstler deutlich zu machen. Das Schließen des großen Fensters mit einer Platte, das dem Raum ein einheitliches Aussehen verlieh, und ein umlaufendes graues Band unterstrichen zusätzlich die familiäre Zusammengehörigkeit.

Menschen in Schondorf

Foto © Yorck Dertinger

Von Oktober bis Mitte Dezember porträtierte im Atelier Rose der international gefragte Fotograf Yorck Dertinger Schondorfer Bürgerinnen und Bürger. Das Ergebnis seiner Arbeit wird im nächsten Jahr im Rahmen eines größeren Projektes zu sehen sein. Leider fiel seine für November geplante Ausstellung „Auch Bayern“ dem zweiten Corona-Lockdown zum Opfer, wird aber im kommenden Jahr nachgeholt.

Außerdem unterstützte im Dezember das studioRose den Jugendförderverein mit einem Wohltätigkeitsbasar im eigenen Haus.

Walter Rose Atelierstipendium

Im November wurde eine Ausschreibung für angehende Künstlerinnen und Künstler der Akademie der Bildenden Künste und der Fakultät für Design der Hochschule München verschickt. Das „Walter Rose Atelierstipendium für Studierende“ bietet Studierenden im nächsten Jahr die Möglichkeit, das Atelier unter der Auflage einer durchgehenden Nutzung und einer anschließenden Präsentation im studioRose für die Dauer von drei Monaten als Arbeitsstätte zu nutzen.

Das studioRose bedankt sich bei den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellungen und zahlreichen Kulturveranstaltungen, wünscht allen eine schöne Vorweihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!